GLADBECK. Porte Saz Evi-Schüler zeigten unter dem Motto „GLAnzlieder“ ihr Können. Viele Besucher kamen ins Heisenberg-Gymnasium – trotz Hitze.
An diesem heißen Tag wäre eine Eiswaffel sicher nicht verkehrt gewesen. „Dondurma“ heißt auf Türkisch Speiseeis. Aber es steht in dem gleichnamigen Lied auch für das „Do“ in der Tonleiter. Wie leicht sich diese mit solchen Eselsbrücken lernen lässt, zeigte die Gruppe der Jüngsten beim Schuljahresabschlusskonzert der Musikschule Porte Saz Evi im Heisenberg-Gymnasium.
Tanzend und singend verkörperten die Sechs- bis Neunjährigen jeweils eine Note, die sich dann auf der Rückseite des jeweiligen T-Shirts, nach der letzten Drehung auch vom Publikum ablesen ließ. „Wir wollen den Eltern klarmachen, wie einfach das Notenlernen sein kann“, erklärte Mehmet Varol, Leiter und Gründer der Gladbecker Saz-Schule, das spielerische, pädagogische Konzept der Musikvermittlung.
Trotz der brütenden Hitze und vieler anderer parallel laufender Veranstaltungen war das Forum des Gymnasiums gut gefüllt. Unter dem Motto „GLAnzlieder“ gaben fünf Gruppen Kostproben der unterschiedlichen Ausbildungsstände der Porte Saz Evi. Rund 100 Zuhörer summten, sangen und klatschten zu der Saz-Musik, die bald melancholische, bald rhythmische Melodien erzeugte.
Die Saz ist das traditionelle Saiteninstrument der türkischen Barden. Begleitet von Cem Tikil, der Duduk und Mey – zwei traditionellen Flöten – spielte, von Gamze Varol am Piano und Sinan Filinte an der Gitarre, zeigten sie einen Querschnitt der türkischen Volksmusik und ihres Könnens. Stücke von Erdal Erzincan, Nesat Ertas und Aşık Veysel, aber auch eigene Arrangements begeisterten das Publikum. „Insgesamt haben wir 24 Gruppen mit über 120 Schülern.“
Mit der Saz auch soziale Fähigkeiten vermitteln Mehmet Varol, der seit 2008 seine Leidenschaft für die Musik zum Beruf gemacht hat, freute sich sichtlich über den Erfolg der Veranstaltung. „Wir haben hier viele Kinder aus benachteiligten Schichten und oft mit ganz eigenen Problemen, die über das Spiel mit der Saz auch wichtige soziale Fähigkeiten mitbekommen.“
So lautet eins der Lieder übersetzt: „Ich gehe auf einem langen schmalen Weg.“ „Dieses Stück des türkischen Volkssängers Aşık Veysel ist auch Sinnbild für die Geduld, die man zum z.B. zum Lernen der Saz benötigt“, sagte Mehmet Varol. Nachdem fortgeschrittene Spieler bestimmte Techniken und Spielweisen auf der türkischen Laute präsentierten, beendete der Porte Chor unter Leitung von Cem Tikil mit türkischen Volksweisen das mit viel Beifall gefeierte Konzert.
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